Sechs Bayerische Filmpreise für Absolventinnen & Absolventen der HFF München / Ausgezeichnet in den Kategorien Regie, Nachwuchsregie, Produktion, Nachwuchsproduktion, Sonderpreis und Publikumspreis / In diesem Jahr hat die Jury eine Besonderheit für den Regie-Preis beschlossen: der Preis ging an fünf Frauen für ihre jeweiligen Regieleistungen im vergangenen Filmjahr / Bayerische Staatsregierung vergibt Bayerische Filmpreise seit 1979 für herausragende Leistungen im deutschen Filmschaffen
20. Januar 2017 – Bei der 38. Verleihung des Bayerischen Filmpreises im Prinzregententheater München gingen sechs der begehrten Auszeichnungen an Absolventinnen und Absolventen der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München. Zahlreiche weitere Alumni hatten bei prämierten Projekten mitgearbeitet.
Die Preise wurden im Rahmen einerfeierlichen Fernsehgala vor zahlreichen Filmschaffenden aus Bayern und Deutschlandvon Bayerns stellvertretender Ministerpräsidentin und Medienministerin Ilse Aignerverliehen.
Beste Regie: Maren Ade mit vier Kolleginnen – eine einzigartige Jury-Entscheidung
HFF-Absolventin Maren Ade wurde für ihren weltweiten Erfolg von TONI ERDMANN mit dem Bayerischen Filmpreis als beste Regisseurin geehrt. Allerdings nicht alleine, denn für die diesjährige Jury war 2016 das Filmjahr der starken Frauen und deshalb ehrte sie in der Kategorie Beste Regie gleich fünf Regisseurinnen für ihre mutigen, tragikomischen, historischen, politischen und wilden Filme: Maren Ade (TONI ERDMANN), Nicolette Krebitz (WILD), Franziska Meletzky (VORWÄRTS IMMER!), Marie Noëlle (MARIE CURIE) und Maria Schrader (VOR DER MORGENRÖTE).
Nachwuchsregie-Preis (dotiert mit 10.000 Euro): Jakob M. Erwa für DIE MITTE DER WELT
Mit DIE MITTE DER WELT hat HFF-Absolvent Jakob M. Erwa den gleichnamigen Bestseller von Andreas Steinhöfel verfilmt. Der Film begleitet den 17jährigen Phil auf seiner Suche... nach dem Vater, der Liebe, echten Freunden, den Geheimnissen seiner Schwester und seiner Mutter – und bewegt sich dabei mit spielerischer Selbstverständlichkeit zwischen Realität und Phantasie-Welt.
Produzenten- & Publikumspreis für Wiedemann & Berg mit WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS
Die HFF-Absolventen Max Wiedemann und Quirin Berg konnten sich gleich über zwei Auszeichnungen für ihren Film WILLKOMMEN BEI DEN HARTMANNS, den sie gemeinsam mit der Sentana Film produziert haben, freuen: Ihre Produzentenleistung wurde prämiert (der Produzentenpreis ist mit 200.000 € dotiert) und das Publikum hatte entschieden und den Film über eine deutsche Familie, die einen Flüchtling bei sich aufnimmt, zu seinem Favoriten 2016 gewählt.
VGF-Nachwuchsproduzentenpreis (dotiert mit 60.000 Euro): David Lindner Leporda für DIE REISE MIT VATER von Anca Lazarescu
Der Nachwuchsproduzentenpreis der Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken mbH (VGF) ging an HFF-Absolvent David Lindner Leporda (Filmallee). Er erhielt den Preis für seine Produzenten-Leistung für den Debutfilm DIE REISE MIT VATER von HFF-Absolventin Anca M. Lazarescu.
Sonderpreis: Philip Schulz-Deyle für SNOWDEN
Der Sonderpreis ging an HFF-Absolvent Philip Schulz-Deyle. Er erhielt den Preis für seine Produzenten-Leistung für die internationale und u.a. in München gedrehte Koproduktion SNOWDEN von Kult-Regisseur Oliver Stone. Im Rahmen der Münchner Dreharbeiten hatte Schulz-Deyle auch einen Besuch von Oliver Stone an der HFF München initiiert.
Außerdem konnten sich HFF-Alumnus Hans Steinbichler und Alumna Maren Ade für ihre Darstellerinnen freuen: Lea van Acken wurde für ihre Rolle in DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet und Sandra Hüller als beste Darstellerin in TONI ERDMANN.
Der Bayerische Filmpreis
Seit 1979 verleiht die Bayerische Staatsregierung auf Vorschlag einer unabhängigen Jury den Bayerischen Filmpreis „Pierrot“ für hervorragende Leistungen im deutschen Filmschaffen, um die Bedeutung des Kinofilms als Kulturgut herauszustellen. Er ist mit Preisgeldern von insgesamt bis zu 310.000 Euro dotiert. Den größten Anteil hat dabei der Produzentenpreis mit 200.000 Euro. Damit gehört der Bayerische Filmpreis zu den höchstdotierten und begehrtesten Auszeichnungen seiner Art in Deutschland. Preissymbol ist die Porzellanfigur Pierrot aus der comedia dell'arte von Franz-Anton Bustelli.
Die Preisträger erhalten bei erstmaliger Auszeichnung als Preissymbol den ,Pierrot‘, bei weiteren Prämierungen eine andere Figur aus der ,Italienischen Komödie‘ nach Entwürfen von Franz-Anton Bustelli der Porzellanmanufaktur Nymphenburg sowie einen Geldbetrag. Mit einer Preissumme von insgesamt 296.000 Euro gehört der Bayerische Filmpreis zu den bedeutendsten Medienpreisen in Deutschland.
Über die Vergabe der Preise hatten folgende Jury-Mitglieder entschieden: Dagmar Biller, Susanne Hermanski (Süddeutsche Zeitung), Caroline Link (Autorin & Regisseurin, Oscar-Preisträgerin, HFF-Absolventin), Elisabeth Kuonen-Reich (Rio-Kinos), Maggie Peren (Autorin & Regisseurin, Trägerin u.a. des Bayerischen Filmpreises), Prof. Bettina Reitz (HFF-Präsidentin), Bettina Ricklefs (Bayerischer Rundfunk), Gernot Roll (Kameramann, Träger u.a. des Bayerischen Filmpreises), Jule Ronstedt (Regisseurin & Schauspielerin), Prof. Dr. Klaus Schaefer (FilmFernsehFonds Bayern).