Zehn Nominierungen für den begehrten Nachwuchs-Preis FIRST STEPS Award gehen an Projekte von Studierenden und Absolventen*innen der HFF München / Nominierungen in den Kategorien Abendfüllender Spielfilm, Spielfilm bis 60 Minuten, Kurz- und Animationsfilm, Michael-Ballhaus-Preis, Dokumentarfilm, Werbefilm, NO FEAR Award für Produktionsabschlüsse und Götz-George-Nachwuchspreis für Schauspieler*innen / Die FIRST STEPS Awards werden am 9. September 2019 in Berlin vergeben
München, 14. August 2019 – Die Nominierungen für die FIRST STEPS Awards stehen fest. Zehn davon gehen an Studierende & Absolventen*innen bzw. Produktionen aus der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München, die damit im Rennen um den begehrten Nachwuchspreis für junge Filmemacher*innen in Deutschland sind:
Abendfüllender Spielfilm: ALLES IST GUT von Eva Trobisch
Team HFF München:
Buch und Regie: Eva Trobisch, Kamera: Julian Krubasik, Produktion: Trini Götze & David Armati Lechner (trimafilm)
Zum Film: Mit ihrem kleinen Verlag haben Janne und Piet gerade Insolvenz angemeldet. Während sich Piet in die Renovierung eines verwahrlosten Hauses stürzt, hadert Janne mit dem Scheitern. Das Jobangebot eines Bekannten sagt sie daher prompt zu.
Dass Martin, der Schwager ihres neuen Chefs, kurz zuvor gegen ihren Willen mit ihr geschlafen hat, ändert daran nichts. Sie will den Job und nicht die Opferrolle.
Vor Piet verschweigt sie den Vorfall und dem überforderten Martin verspricht sie in immer neuen Begegnungen, dass es nun wirklich Schlimmeres gibt. Je mehr ihr Alleingang jedoch die Beziehung zu Piet ins Wanken bringt, desto schwerer fällt es ihr, das Versprechen gegenüber Martin aufrecht zu halten.
Der Preis für den besten Abendfüllenden Spielfilm ist dotiert mit 25.000 Euro €
Mittellanger Spielfilm: BENZIN von Oliver Mohr
Team HFF München:
Buch und Regie: Oliver Mohr, Kamera: Dorothea Götz, Produktion: Oliver Mohr
Zum Film: Benzin verdunstet schon bei Zimmertemperatur. Leon kann nicht verdunsten, er ist immer noch hier. An einer Tankstelle, wo keiner tankt. In einem verlassenen Dorf an der Grenze, zwischen Bruder und Vater, die zwar reden, aber nichts sagen. Eine junge Frau kommt am Bahnhof an, will aber nicht lange bleiben. Die Ukrainerin Sascha wurde als Kindermädchen an eine reiche Familie vermittelt, die zeitweise Ruhe auf dem Land sucht. Der Film erzählt von Begegnungen zwischen Figuren, die hilflos versuchen, etwas voneinander zu bekommen, aber keine gemeinsame Sprache dafür finden. Nur zwischen Leon und Sascha baut sich eine kleine Parallelwelt auf, eine Realitätsflucht mit einem Hauch von Nähe, die aber nicht von langer Dauer ist. Ist nun der richtige Zeitpunkt zu gehen?
Mittellanger Spielfilm: HAUPTINSTISTUT FÜR SEELISCHE GESUNDHEIT von Lisa Voelter
Team HFF München:
Buch und Regie: Lisa Voelter, Kamera: Noah Schuller, Produktion: Simon Riegel
Zum Film: “Ich möchte die Toilette nicht benutzen. Ich habe Angst, sie lesen mit ihren Computern Informationen über mich aus meinen Exkrementen.” Sara ist 27 und auf einer Reise ohne Schuhe, ohne Geld, ohne Handy und ohne Ausweis. Sie gerät in die Psychiatrie, wo sie nicht nur mit der Diagnose “akute Psychose”, sondern auch mit Regeln und Maßnahmen konfrontiert wird, die sie nicht aushalten kann. In einem szenischen Teil wird ihr Erleben der Klinik basierend auf dem Erfahrungsbericht einer echten Patientin gezeigt. In improvisierten Szenen und dokumentarischen Gesprächen kommen auch die Psychiatriepflegerinnen und -pfleger zur Sprache. Ein hybrider Film über das Thema Zwangsfixierung in der Psychiatrie.
Der Preis für den besten Spielfilm bis 60 Minuten ist dotiert mit 15.000 Euro €
Kurzfilm: HÖRST DU, MUTTER? von Tuna Kaptan
Zum Film: Wegen Unterstützung des Terrorismus wird eine kurdische Frau zu sechs Jahren Hausarrest verurteilt. In ihrem Garten verläuft ab sofort eine unsichtbare Grenze, die sie immer wieder überschreitet. Ihr älterer Sohn ist zerrissen zwischen Gehorsam und Auflehnung. Wie weit geht er, um sie vor weiteren Strafen zu bewahren?
Der Preis für den besten Kurz- bzw. Animationsfilm ist dotiert mit 10.000 Euro €
Dokumentarfilm: OUT OF PLACE von Friederike Güssefeld
Team HFF München:
Buch & Regie: Friederike Güssefeld, Kamera: Julian Krubasik, Adrian Campean, Produktion: Thomas Herberth, Florian Brüning, Alireza Golafshan
Zum Film: Kevin, Dominik und David leben inmitten idyllischer Hügel und Wälder im rumänischen Siebenbürgen. Sie sind drei von hunderten Jugendlichen, die von der deutschen Jugendhilfe in sogenannten „Auslandspädagogischen Maßnahmen“ untergebracht wurden. Einige von ihnen haben Drogen genommen, andere sind straffällig geworden, nun sollen sie hier in der Ferne wieder auf den richtigen Weg gebracht werden. Doch von der Vergangenheit der Jungen ist tausende Kilometer entfernt kaum noch etwas zu spüren. Fast gänzlich isoliert von ihrem ursprünglichen Umfeld arbeiten sie nun auf den Feldern und Höfen der heimischen Bauernfamilien. Dabei werden sie von einem Team aus deutschen Pädagogen und Lehrern kontrolliert und nach einem umfassenden Punktesystem bewertet. Tag ein, Tag aus. Die Gleichförmigkeit des Alltags soll sie auf ein angepasstes Leben zurück in Deutschland vorbereiten. Doch ist es wirklich das, was die Jugendlichen brauchen? Für ihre Sehnsucht nach persönlicher Freiheit, nach Nähe, nach einer Familie, hat dieses System keinen Platz. Und so suchen sich Kevin, Dominik und David ihre eigenen Wege, um in dieser entwurzelten Situation irgendwie bestehen zu können.
Der Preis für den besten Dokumentarfilm ist dotiert mit 15.000 Euro €
Werbefilm: WOULD YOU LISTEN? von Veronika Hafner
Team HFF München:
Buch und Regie: Veronika Hafner, Produktion:, Kamera: Karl Kürten, Produktion: Chris Degenhart
Zum Spot: Zwei Freunde in einem Boot.
Der Preis für den besten Werbefilm ist dotiert mit 10.000 Euro €
Michael-Ballhaus-Preis: HFF-Kameraabsolvent Holger Jungnickel für LIMBO
Team HFF München:
Regie: Tim Dünschede, Produktion: Fabian Halbig, Florian Kamhuber, Felix Starck
Zum Film: Als die junge Managerin Ana ungewöhnlich hohe Rechnungsbeträge in den Firmenunterlagen entdeckt, ahnt sie noch nicht, was für eine Lawine sie damit lostreten wird...
Der verdeckte Ermittler Carsten arbeitet am selben Fall. Er steht kurz davor sich mit Hilfe des Kleinganoven Ozzy Zutritt zum Inner Circle des Geldwäsche-Netzwerks zu verschaffen. Ozzy, der es satt hat immer nur der Laufbursche der großen Geldmacher zu sein, lässt sich auf den gefährlichen Deal ein. Für Carsten kommt jedoch die Wendung, als plötzlich Ana vor ihm steht. In ihr erkennt er seine entfremdete Schwester, die nichts von seiner Tätigkeit als verdeckter Ermittler weiß. Jetzt muss er sich entscheiden: Wahrt er seine Scheinidentität oder hilft er seiner Schwester?
Der Michael-Ballhaus-Preis für junge Kameraleute ist dotiert mit 10.000 Euro €
NO FEAR Award (für Produktionsabschlüsse): trimafilm (HFF-Absolvent David Armati Lechner) für ALLES IST GUT
Informationen zum Film s.o.
NO FEAR Award (für Produktionsabschlüsse): HFF-Absolventinnen Caroline Meyer, Laura Mihajlovic und Laura Roll für BLEI
Team HFF München:
Buch und Regie: Benjamin Leichtenstern, Kamera: Lukas Nicolaus, Produktion: Caroline Meyer, Laura Mihajlovic und Laura Roll
Zum Film: Bayern 1866. Alois hängt, gezeichnet durch die brutalen Schlachten im Krieg, kaum noch am Dasein und zieht sich alleine in die Berge zurück. Als der fahnenflüchtige Friedrich ihn seiner Ersparnisse beraut, erwachen in Alois erneut die Lebensgeister. Er jagt den Preußen durch die kalte Berglandschaft. Als er ihn endlich zu fassen bekommt, stellen sich den beiden drei Banditen in die Quere. Dies fordert die Feinde letztlich zum Zusammenhalt. Ein Kampf um Recht und Vertrauen entsteht.
Der NO FEAR Award ist dotiert mit 10.000 Euro €
Götz-George-Nachwuchspreis für junge Schauspieler*innen: Bela Gabor Lenz für BENZIN von Oliver Mohr
Informationen zum Film s.o.
Der Götz-George-Nachwuchspreis ist dotiert mit 10.000 €
Die FIRST STEPS Awards werden seit 2000 an Abschlussfilme von Studentinnen und Studenten der Filmhochschulen in deutschsprachigen Ländern vergeben und gehören zu den wichtigsten Auszeichnungen für junge Filmschaffende. Mit dem Preis soll der Filmnachwuchs und ihre „ersten Schritte“ gefördert werden. Drei unabhängige Jurys, besetzt mit prominenten Fachleuten aus der Spielfilm-, Dokumentarfilm- und Werbefilmpraxis, nominieren zunächst bis zu fünf Filme in jeder Preiskategorie und entscheiden später über die Vergabe der Preise. Die Preisverleihung findet am 9. September in Berlin statt.