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  • Plakat Visch

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Visch

„Einst krochen die Fische aus dem Wasser und wurden zu
Menschen. Die Flossen wurden zu Armen und Beinen, die Kiemen
zu Lungen. Das Hirn blähte sich auf, schaffte sich Platz. So
steckt der Fisch im Menschen und der Mensch im Fisch. Und
ihrem Element enthoben, beginnen sie zu zappeln."

Visch ist ein besonderer Mensch. Seit seiner Geburt riecht er aufgrund einer Stoffwechselkrankheit unangenehm nach Fisch, so sehr er sich auch pflegt und wäscht. Deshalb lebt er alleine und zurückgezogen in einem Wohnwagen am Waldrand. Wasser ist sein Element, die Natur sein Verbündeter. Als Visch eines Tages seiner Mutter Evi, die im nahe gelegenen Dorf eine Wirtschaft betreibt, zu ihrem Geburtstag eine liebevoll gemachte Eisenfigur schenken möchte, lernt er die junge Marie kennen, die dort seit Kurzem als Bedienung arbeitet. Marie ist sofort von dem phantasievollen und feinfühligen Außenseiter angetan. Visch wird jedoch wie üblich von den Gästen und vom Wirt, seinem Stiefvater, angefeindet und vertrieben. Seine Mutter ist scheinbar zu schwach, um vor den Anderen zu ihrem Sohn zu stehen. Sie liebt ihren Sohn, kann ihm das aber nicht zeigen. Marie besucht Visch am Tag darauf, während er im See badet, um ihm die Eisenfigur zurückzubringen, die der Wirt beinahe weggeworfen hätte. Visch ist der Besuch zunächst unangenehm, dann aber lässt er eine gewisse Nähe zu und beide unterhalten sich am Ufer des Sees sitzend. Dort erfährt Visch, dass Marie aufgrund eines Unfalls nicht riechen kann, was ihn eher schockiert, als es ihn freut. Einerseits ist sie damit wohl die Einzige im Dorf, die sich Visch vorbehaltlos nähern kann, andererseits hat sie keinen Zugang zur Welt der Gerüche, die Visch so wichtig ist. Visch nimmt Marie zu seinem Wohnwagen und führt sie dort in die Welt seiner Gerüche ein. Als ihn Marie auf seine Mutter Evi anspricht und ihm sagt, dass diese tiefe Gefühle für ihn hat, überkommt Visch eine tiefe Traurigkeit. Er beschließt noch einmal in den Gasthof zu gehen und die Liebe seiner Mutter offen einzufordern. Im Wirtshaus aber reagiert Evi wie immer und weist die Annäherung von Visch vor den Gästen zurück. Visch versteht nun aber die innere Zerrissenheit seiner Mutter und lässt sie in ihrer dörflichen Welt zurück, während er in seine Natur zurückgeht. Die einzige, die ihm dahin folgt, ist Marie.